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Ratgeber Naturmedizin – 19 - 2025

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Foto: zVgSchröpfen bei chronischen Nackenschmerzen und Verspannungen
Das Schröpfen ist eine uralte Methode. Früheste Abbildungen finden sich 3300 v.u.Z., auch schon die Römer haben in ihren Bädern mit den Sauggläsern geschröpft.
Beim Schröpfen werden mehrere Hohlkörper, die können aus Glas, Ton oder historisch auch aus Horn oder Bambus sein, durch einen Unterdruck auf die Haut gesetzt, wodurch die Haut sich ins Glas hineinsaugt. Das Vakuum im Glas kann durch Erhitzen der Luft mit Feuer oder mit einem Gummiball erzeugt werden.
Mit der Schröpf-Technik werden vor allem chronisch entzündliche Krankheiten behandelt, welche ursprünglich auf einem Mangel an Wärme basieren. Der Organismus versucht sich durch Fieber oder Entzündung zu heilen, schafft dies jedoch nicht ganz. In der Folge kommt es immer wieder zur Entzündung, die nicht mehr zur Ausheilung führt. Sie chronifiziert: Schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparates wie chronische Muskelverspannungen, aktivierte Arthrosen und Arthritis, Rückenschmerzen, chronische Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis oder immer wiederkehrende grippale Infekte, Mandelentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen.
Die Naturheilkunde hat hier wiederum den Ansatz, die Heilungsprozesse nicht zu unterbinden, sondern zu beobachten, in welche Richtung der Körper versucht, eine Heilung zu erreichen und in die selbe Richtung zu arbeiten. Was sich erstmal gewöhnungsbedürftig anhört: Bei Entzündungen, welche chronifiziert sind, werden diese sogar noch unterstützt und mit dem Schröpfkopf «angefeuert». Das Ziel ist dabei, dass sie wieder aus dem chronischen Zustand heraus aktiviert wird und überwunden werden kann. Dazu wird nicht mit dem geschwächte Organ selbst, sondern über die Haut, ableitend oder über die Reflexzonen am Rücken gearbeitet. Der Körper reagiert auf den Reiz wie bei einem Bluterguss nach Verletzung mit der Aktivierung diverser Aufräummechanismen: Das Immunsystem reagiert, die Durchblutung und der Lymphfluss werden gesteigert, das Gewebe wird reorganisiert.
Die Heilung erfolgt nicht duch das Schröpfen selbst, sondern über die Reaktion, welche im Körper ausgelöst wird. Der Behandelte heilt sich über den Impuls der Gläser selbst.
Im Unterschied zu einer Massage wird die Haut nicht nach innen gedrückt, sondern nach aussen gezogen, was eine Lockerung gewisser verhärteter Strukturen ermöglicht, es entsteht ein leichtes «Wohlweh» beim Behandelten. Zudem wirkt die Schröpfbehandlung bis zu einer Woche nach.
Im Fricktal übrigens war die Schröpfmethode schon länger sehr beliebt: In Laufenburg wurde vor einigen Jahren bei Aushubarbeiten ein Keller aus dem 15. Jahrhundert entdeckt, das ehemalige «Siechenhaus», aus welchem mehrere Schröpfköpfe aus Ton geborgen wurden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bereits zur Zeit der Römer um Augusta Raurica hier geschröpft wurde. Man kann also sagen, dass die Methode auch in unserer Grossregion «traditionell verankert» ist. Heute gehört sie zur Traditionellen Chinesischen Medizin TCM genauso wie zur Traditionellen Europäischen Naturheilkunde TEN und wird immer noch angewandt.

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Naturmedizin – 7 - 2025

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Ätherische Öle bei Scheidenpilz und bakterieller Vaginose
Eine Flora-Verschiebung von Vagina und Vulva kann sehr unangenehm sein. Es beisst, es gibt vermehrten Ausfluss, es gibt einen unangenehmen Geruch. In der Frauenheilkunde gut bekannt sind Anwendungen von Antimykotika, Antipilzmittel. Noch viel zu wenig Beachtung wird dem Einsatz von ätherischen Ölen geschenkt. Zusammen mit anderen natürlichen Massnahmen können sie die Vaginal-Flora langfristig stärken und so die Rückfallrate senken.
Was sind eigentlich ätherische Öle? – Diese werden aus einer Pflanze meist durch Wasserdampf-Destillation gewonnen. Sie sind der flüchtige und gleichzeitig der aromatische Teil der Ursprungspflanze und sind sehr spezifisch in ihrer Wirkung. Beim Auftragen der ätherischen Öle auf die Haut werden zusätzlich zur Duftwirkung lokale Effekte genutzt. So sind viele ätherische Öle antibakteriell, antiviral oder entzündungshemmend wirksam. Jedes Öl hat dabei ganz spezifische Eigenschaften, die mittlerweile sehr gut erforscht und erprobt sind.
Bei Pilzerkrankungen von Vagina und Vulva wird ein Joghurt präpariert mit ätherischen Ölen: 3 EL Naturejoghurt und 4 Tropfen ätherisches Öl von Neroli, Rosengeranie oder Lemongrass werden vermischt und darin ein Tampon eingetaucht und über Nacht getragen. Das besiedelt die Flora mit den erwünschten Milchsäurebakterien, verdrängt den Pilz. Die Beschwerden verschwinden recht schnell. Die Anwendung sollte jedoch 2 Wochen über die Symptome hinaus weitergeführt werden.
Bei bakterieller Vaginose werden 30ml fettes Öl wie beispielsweise Mandelöl oder Aprikosenkernöl mit 20 Tropfen ätherischen Ölen versetzt, hier empfiehlt sich das ätherische Öl von Lavendel, Rosengeranie oder Majoran. 3 mal täglich mit diesem Öl pflegen. Die Flora kann sich so wieder regenerieren. Auch Joghurttampons mit den entsprechenden Ölen können zusätzlich hilfreich sein. Beide Massnahmen während mindestens einem Monat anwenden.
Halten die Beschwerden länger an, können Vaginal-Zäpfchen mit ätherischen Ölen hilfreich sein, diese wirken tiefer und nachhaltiger pflegend. Achten Sie dabei darauf, dass die Zäpfchen mit Fetten und Ölen auf pflanzlicher Basis, also ohne Erdölprodukte, hergestellt wurden.
Um ätherische Öle anzuwenden, sind Erfahrung und fundiertes Wissen wichtig. Sie sind hochkonzentriert und stark. Vorsichtig sollte man sein mit Überdosierung. Wenige Menschen reagieren empfindlich auf einzelne Öle. Vor der Anwendung immer zuerst auf einem kleinen Hautareal, beispielsweise in der Armbeuge, testen.

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch