Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Klarer Himmel
23.5 °C Luftfeuchtigkeit: 74%

Mittwoch
15.7 °C | 34.3 °C

Donnerstag
17.1 °C | 25 °C

Ratgeber Psychologie 25 – 2025

Cora Burgdorfer
dipl. Psychologin
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
www.oekberatung.ch

Beziehung auf Augenhöhe
«Jedem auf Augenhöhe begegnen zu wollen, heisst, manchmal sich strecken und manchmal sich bücken zu müssen.» Th. Lutter
Von einer Begegnung auf Augenhöhe sprechen wir, wenn sich zwei Menschen unabhängig von ihrer Position, Herkunft oder Rolle offen und empathisch begegnen. Es geht darum, gegenseitiges Verständnis zu fördern und eine offene Kommunikation zu pflegen. Solche Begegnungen fördern Vertrauen, vertiefen den Dialog und ermöglichen einen konstruktiven Austausch, bei dem sich beide Partner gehört und wertgeschätzt fühlen.
Augenhöhe entsteht durch die Akzeptanz der Meinungen, Bedürfnisse und Gedanken des Gegenübers, ohne den Wunsch den anderen überzeugen oder verändern zu wollen. Dabei muss ich weder mich noch das Gegenüber erhöhen und auf einen Sockel stellen.
In der Grundhaltung vertraue ich darauf, dass mein Gegenüber die Kompetenz besitzt, sein Leben zu meistern. Jede Aussage, so fremd sie mir auch erscheinen mag, hat aus der Perspektive der Person, die sie äussert, ihren guten Grund. Ihre Logik macht Sinn und gewährt uns einen Einblick in ihre Sichtweise, ihre Gedanken und Strategien im Umgang mit dem Leben. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg zu leben; jeder Mensch macht seine eigenen, ganz persönlichen Schritte. Dies gilt es zu respektieren und nicht zu bewerten.
Es wäre sogar anmassend, zu glauben, man wisse, was für eine andere Person gut oder richtig ist. Die Absicht hinter gut gemeinten Ratschlägen wie «Mach doch das so…» kann zwar wohlmeinend sein, vermittelt dem Gegenüber jedoch die Botschaft: «Ich weiss besser, was du brauchst, als du selbst.»
In der Kommunikation ist es besonders hilfreich, durch Nachfragen anstelle von Urteilen und durch Ich-Botschaften die Augenhöhe zu bewahren. So übernimmt jeder Verantwortung für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse und Probleme werden nicht im «Falsch sein» des Gegenübers gesucht.
In Beziehungen passiert es schnell, dass eine Partei in die Lehrer- oder Elternrolle gerät und dem anderen vermittelt, sie sei die kompetentere. Das Gegenüber rutscht dabei unweigerlich in die Kinderrolle. In dieser Position kann das Kind angepasst reagieren, unkritisch übernehmen, was der Partner meint oder trotzig und rebellisch werden, sich verschliessen oder sogar ausfällig werden. Das Ziel ist es, dieses Muster zu erkennen und gemeinsam wieder auf die Erwachsenen-Ebene zu gelangen, um als Gleichberechtigte auf Augenhöhe nach Lösungen zu suchen.
Oft hören wir in der Therapie den Satz: «Mein Mann ist wie ein drittes Kind für mich.» Das ist eine höchst ungünstige Voraussetzung für eine stabile Partnerschaft, denn nur auf Augenhöhe entsteht langfristig emotionale Sicherheit und Vertrauen. Nur so entstehen keine emotionalen Abhängigkeiten, und beide Partnerhaben die Möglichkeit sich weiterentwickeln.
Zu einer solchen Partnerschaft gehört auch die Akzeptanz individueller Interessen, wie persönliche Hobbies und Freundschaften. Dem anderen seinen Freiraum zuzugestehen und auch selbst eigenen Themen nachzugehen, stärkt das Verantwortungsgefühl für das eigene Glück. Der Partner, die Partnerin kann nie zuständig sein für meine Lebenszufriedenheit. Die Balance zwischen Verbindung und Autonomie zu finden ist eine essenzielle Voraussetzung für eine gelingende Beziehung.
Ein Zusammensein auf Augenhöhe kann so zu mehr Leichtigkeit führen. Es entlastet beide, wenn sie sich gegenseitig aus der Erwartung oder Verantwortung entlassen, für den anderen Lösungen zu finden oder für dessen Wohlergehen zu sorgen- eine Last, die oft unbewusst auf einem liegt oder die man sich auflädt – obwohl es weder notwendig noch hilfreich ist.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.oekberatung.ch

Ratgeber Gesundheit 24 – 2025

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. • www.vinzenz-apotheke.ch

Kreative Sirup-Rezepte für die Sirup-Saison
Mit den steigenden Temperaturen beginnt die Sirup-Saison! Ob für erfrischende Getränke, Desserts oder als Geschenk – selbstgemachte Sirupe sind vielseitig und köstlich. Hier findet ihr einige bewährte Rezepte und Tipps, um eigene Sirup-Kreationen herzustellen.
Grundlegendes für die Sirup-Herstellung
Zutaten: 2 kg Zucker, 40 g Zitronensäure, 40 g Blüten (nach Geschmack), 2 l Wasser
Zubereitung: Alle Bestandteile mischen, kochendes Wasser zugeben, umrühren bis sich der Zucker aufgelöst hat. Das Ganze sollte 2 Tage ziehen, dabei mehrmals täglich umrühren. Danach den Sirup nochmals aufkochen, abseihen und in saubere Flaschen füllen. Ergibt ca. 4 Liter Sirup.
Wichtig: Das Zucker-Wasser-Verhältnis (mindestens 1:1) muss eingehalten werden, um die Haltbarkeit von mindestens 6 Monaten zu gewährleisten.
Variationen: Zucker kann durch Voll-, Braun-, Rohzucker oder Honig ersetzt werden, was die Farbe beeinflusst.
Zuckerfrei: Sirups mit Zuckeralternativen wie Xylit oder Erythrit (Birkenzucker) sind möglich, jedoch unterscheidet sich das Ergebnis. Der Sirup wird in der Regel dünnflüssiger und kann im abgekühlten Zustand kristallisieren. Der Sirup ist dadurch nicht «schlecht» geworden. Man kann den Sirup vor dem Trinken einfach erneut erhitzen und geniessen.
Zuckerfreie Sirupe sind nicht so lange haltbar (Verbrauch innert 1 Woche) und sie sollten auch im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Lagerung:  kühl, lichtgeschützt (z.B. im Keller). Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.

Kreative Sirup-Rezepte
1. Goldmelissen-Hibiskus Sirup
Zutaten:
40 g Blüten (30 g Goldmelisse + 10 g Hibiskusblüten)
Zubereitung:
Gemäss Grundrezept zubereiten. Die Blüten in den Sirup geben und ziehen lassen. Perfekt für erfrischende Getränke!

2. Kaffee Sirup
Zutaten: 5 dl Wasser, 500 g Zucker
200 g Kaffee-Bohnen (z.B. Espresso)
Zubereitung:
Wasser, Zucker und Bohnen unter Rühren aufkochen, bei kleiner Hitze ca. 15 min köcheln lassen. Anschliessen auskühlen und 24 Stunden ziehen lassen. Den Sirup erneut aufkochen, absieben und siedend heiss in vorgewärmte Flaschen abfüllen.
Passt zu:
Mit Wasser oder Milch verdünnen und als Getränk geniessen. Alternativ kann man ihn auch direkt über ein Vanille-Glace geben und so geniessen.

3. Beerensirup (Himbeeren, Holunder, Johannisbeeren)
Zutaten:
2 kg Beeren sortenrein oder gemischt
Zubereitung:
2 l Wasser aufkochen und über 2 kg Beeren giessen. 24 Stunden stehen lassen, dann filtern. Den Saft mit 40 g Zitronensäure aufkochen, 2 kg Zucker hinzufügen und rühren, bis alles gelöst ist. Kurz weiterkochen, in Flaschen abfüllen und verschliessen.
Perfekt für Limonaden oder Desserts!

4. Eistee-Sirup
Zutaten:
5 Bio-Zitronen
5 dl Wasser
500 g Zucker
6 Beutel Schwarztee
2 Pfefferminz Zweige
Zubereitung:
3 Zitronen in Scheiben schneiden, von 2 Zitronen nur den Saft nehmen (ergibt ca. 150 ml) zusammen mit Wasser in einer Pfanne aufkochen, den Zucker beigeben, rühren bis sich dieser aufgelöst hat. Hitze reduzieren, die Teebeutel und die Minze hinzugeben, 5 Minuten köcheln lassen, anschliessend filtrieren, erneut aufkochen und heiss in die vorgewärmten Flaschen abfüllen.

Viel Freude beim Ausprobieren und Geniessen der selbstgemachten Sirupe! Sie sind nicht nur lecker, sondern auch eine schöne Möglichkeit, kreativ zu werden und die Saison zu feiern.
Leben Sie genussvoll und bleiben Sie gesund
Ihr Team der Vinzenz Apotheke

Lassen Sie sich von uns beraten: vinzenz apotheke – eine quelle der gesundheit

(Quellen der Sirup-Rezepte: Betty Bossi Hänseler).

Ratgeber Finanzen 23 – 2025

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Bürokratie ohne Ende
Gut gemeint heisst leider nicht, dass es gut rauskommt. Mit immer mehr Gesetzen und Regulierungen «verschlimmbessern» und verlangsamen wir viele Abläufe. Die Folgen sind explodierende Bürokratie, massiv höhere Kosten und fast nicht enden wollende Prozesse. Wer zahlt das? Natürlich am Schluss der Konsument und/oder der Steuerzahler. Mit der Rasenmäher-Methode wird zum Beispiel der Finanzbereich reguliert. In vielen Fällen ist der Mehrwert beinahe null. Die Mehrkosten aber immens. Und das, obwohl sich wahrscheinlich über 95 % der Akteure nie etwas zu Schulden haben kommen lassen. Hier müsste die Politik endlich einschreiten. Weniger ist mehr, und sich immer hinterfragen, ob es der Gesamtheit unter der Berücksichtigung der Kosten wirklich einen Mehrwert bringt. Wenn es vereinzelt «schwarze Schafe» gibt, müssen diese rasch und mit voller Härte aus dem Verkehr gezogen werden und nicht alle mit unendlicher Bürokratie in ihrem eigentlichen Job aufgehalten werden.

MCH Group – ein Schnäppchen?
MCH war früher unter Messe Schweiz bekannt und führt vor allem in Basel und Zürich, teilweise aber auch weltweit Kongresse und Ausstellungen durch. Sieben schwierige Jahre stehen hinter der Gesellschaft (Verlust der Baselworld, Corona, massive Veränderungen im Konsumverhalten).
Mit der Kunstmesse ArtBasel hat man neben vielen kleineren Nischenformaten aber noch eine Grossveranstaltung. Die Gesellschaft ist noch mit rund 110 Mio. bewertet, hat rund 55 Mio. Cash in der Kasse und diverse gut unterhaltene Immobilien an sehr guter Lage vor allem in Basel.
Natürlich ist auch diese Anlage nicht risikolos. Das Risiko-/Gewinnverhältnis scheint mir mit einem Horizont von drei bis vier Jahren hier aber wirklich interessant, weshalb wir für Kunden und auch persönlich engagiert sind. Nach dem grösseren Kursanstieg der letzten Wochen würde ich aktuell nur mögliche Rückschläge für Käufe nutzen.

Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie mir ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
oder rufen unter 062 871 66 96 an.

Ratgeber Recht 22 – 2025

lic. iur. Serap Hänggi, LL.M.
Rechtsberaterin
Tel. 061 511 09 95, Tel. 076 325 09 95

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht betreffend Kind
Das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist ein zentraler Aspekt der elterlichen Sorge und bezieht sich auf die Befugnis, den Wohnort eines Kindes festzulegen. Es ist von zentraler Bedeutung, da es darüber entscheidet, wo das Kind seinen Lebensmittelpunkt hat. In der Regel steht dieses Recht beiden Elternteilen gemeinsam zu, wenn sie sich für eine gemeinsame elterliche Sorge entschieden haben. Dies bedeutet, dass beide Elternteile gleichberechtigt sind, wenn es darum geht, den Aufenthaltsort des Kindes zu bestimmen.
Wenn ein Elternteil den Wunsch äussert, den Aufenthaltsort des Kindes zu ändern, ist dies nicht ohne Weiteres möglich. Gemäss den gesetzlichen Bestimmungen ist die Zustimmung des anderen Elternteils erforderlich. Alternativ kann auch eine Entscheidung des Gerichts oder der Kindes-schutzbehörde eingeholt werden, insbesondere wenn der geplante Wechsel des Aufenthaltsortes erhebliche Auswirkungen auf die Ausübung der elterlichen Sorge oder den persönlichen Kontakt des anderen Elternteils mit dem Kind hat.
In Fällen von Scheidung oder Trennung ist es üblich, dass die gemeinsame elterliche Sorge aufrechterhalten wird. Dies bedeutet, dass beide Elternteile das Aufenthaltsbestimmungsrecht gemeinsam ausüben. Sollten sich die Eltern jedoch nicht über den Aufenthaltsort des Kindes einigen können, hat jeder Elternteil das Recht, beim Gericht das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zu beantragen. Das Gericht wird dann im besten Interesse des Kindes entscheiden, welcher Elternteil das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen bekommt. Wenn ein Elternteil das alleinige Sorgerecht erhält, hat dieser auch das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht und kann eigenständig entscheiden, wo das Kind leben soll. Es ist jedoch auch möglich, dass die Eltern weiterhin gemeinsam sorgeberechtigt sind, während das Aufenthaltsbestimmungsrecht einem Elternteil übertragen wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Eltern bei Entscheidungen über den Aufenthaltsort des Kindes dem wachsenden Bedürfnis des Kindes nach Selbstständigkeit und verantwortungsbewusstem Handeln Rechnung tragen müssen. Der Wille des Kindes sollte, je nach Alter und Reife, in die Überlegungen einfliessen. Besonders bei älteren Kindern sollte der Wunsch des Kindes, bei welchem Elternteil es leben möchte, eine entscheidende Rolle spielen.
Wenn beiden Elternteilen die elterliche Sorge oder zumindest das Aufenthaltsbestimmungsrecht gemeinsam zusteht, sind sie nach einer Trennung verpflichtet, einvernehmlich zu entscheiden, wo das Kind seinen Lebensmittelpunkt haben soll. Hierbei gibt es verschiedene Modelle: Das Kind kann überwiegend bei einem Elternteil leben und regelmässigen Kontakt zum anderen Elternteil haben. Alternativ können die Eltern auch eine abwechselnde oder alternierende Betreuung vereinbaren, wobei der Betreuungsumfang nicht zwingend gleichmässig aufgeteilt sein muss, jedoch von erheblichem Umfang sein sollte.
Sollte ein Elternteil nicht über die Obhut des Kindes verfügen oder ihm die elterliche Sorge entzogen worden sein, steht ihm gesetzlich ein Besuchsrecht zu. Dieses Recht ermöglicht es dem Elternteil, regelmässigen Kontakt zu seinem Kind zu pflegen, auch wenn er nicht die Hauptverantwortung für die Betreuung trägt.
Sollten Sie Probleme mit dem Aufenthaltsbestimmungerecht betreffend Kind haben, empfehlen wir Ihnen, sich anwaltlich beraten zu lassen. Gerne helfen wir Ihnen weiter.
Bei Fragen zu diesem Thema können Sie uns gerne kontaktieren.

Schriftliche Fragen richten Sie bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Ihre Anfragen werden diskret behandelt

Ratgeber Familie 21 – 2025

Sarah Zanoni
Pädagogische Psychologin / Heilpädagogin
JugendCoaching Sarah Zanoni, Rheinfelden
www.jugendcoaching.ch

«Mami, Papi – ich wünsche mir ein Haustier»
Viele Jungs und Mädchen wünschen sich irgendwann einmal ein eigenes Haustier. Das gefällt nicht allen Eltern gleich gut: Die einen fühlen sich durch ihre Kinder im eigenen Wunsch nach einem tierischen Mitbewohner bestärkt und es kommt tatsächlich zur Anschaffung einer Katze, eines Hundes, einiger Meerschweinchen oder anderem.
Andere Eltern wiederum finden die Idee ihrer Kinder überhaupt nicht toll. Sie haben sich bewusst gegen das Halten eines Tieres entschieden. Meist drehen sich die Gründe um die Themen Mehrarbeit, Verantwortung, Zeit und das Angebundensein, das vor allem bei Ferien zum Problem würde. All diese Argumente sind berechtigt.
Tiere sind fühlende Wesen, die ein Recht auf artgerechte Haltung, Zuwendung und Pflege haben. Und zwar nicht nur während der ersten drei Monate, sondern über Jahre hinweg. Ein Tier ist kein Spielzeug. Es muss jeden – wirklich JEDEN – Tag umsorgt werden und man übernimmt eine grosse Verantwortung. Kinder und Jugendliche sind anfangs begeistert und engagiert. Doch mit der Zeit lässt das Pflichtgefühl oft nach und andere Interessen treten in den Vordergrund. Das ist zwar schade, aber auch altersbedingt normal – da braucht es dann das elterliche Zutun zum Wohle des Tieres.
Ausserdem kostet ein Tier auch Geld. Lassen Sie Ihr Kind im Internet herausfinden, wieviel das begehrte Haustier pro Monat etwa kostet. Für eine Katze soll man monatlich etwa mit 100 Franken rechnen und da ist der Tierarzt noch nicht dabei.
Trotz all dieser Überlegungen kann es für ein Kind wunderschön sein, wenn es mit einem Haustier aufwachsen kann. Denn ein Haustier bringt viel Positives. Studien belegen, dass Menschen weniger gestresst sind und kranke Menschen sogar weniger Schmerzen empfinden, wenn ein Tier bei ihnen lebt. Es wirkt nämlich entspannend, wenn man sich um ein Tier kümmern, es streicheln oder auch nur beobachten kann. Gerade sensible und schüchterne Kinder können vom Umgang mit einem Haustier profitieren. Kinder fühlen sich ohne Worte verstanden und gemocht, wenn sie mit ihrem Tier zusammen sind. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und bringt innere Balance.
Und es gibt noch mehr Gutes: Kinder können lernen, Verantwortung zu übernehmen, wenn sie sich um ein Lebewesen kümmern.
Setzt sich Ihr Kind überzeugend und langfristig für seinen Wunsch ein? Und können Sie als Eltern sich ein Haustier ebenfalls vorstellen? Dann wäre es eine gute Idee, herauszufinden, wie ernst es ihrem Kind damit ist. Wäre es wohl bereit, während einigen Wochen (je nach Alter) ein paar neue Ämtli zu übernehmen und selbständig auszuführen? Zum Beispiel Blumen giessen, Staubsaugen und WC putzen. Das Giessen der Blumen steht symbolisch fürs Füttern eines Tieres. Das Staubsaugen wird dann Realität, wenn man Katzen- oder Hundehaare wegsaugen muss. Falls Ihr Kind beim WC-Putzen mit Ekel und Unmut reagieren sollte, sollte es sich bewusst machen, dass etwa ein Katzenklo zu putzen deutlich mehr stinkt. Den Kot des Hundes beim Gassigehen in Beutel aufzunehmen, darf einem Hundehalter nichts ausmachen. Und auch ein Hamsterkäfig muss regelmässig gereinigt werden.
Ganz egal, welches Haustier man aufnimmt: Es braucht eine gute Vorbereitung und gründliche Information, um im Nachhinein keine Enttäuschung zu erleben. Manche Kinder freuen sich auf ein Kätzchen, mit dem sie spielen und kuscheln können. Aber nicht jede Katze ist eine Schmusekatze. Manche sind lieber tagelang draussen unterwegs, um die Gegend zu erforschen und auf Jagd zu gehen.
Wie auch immer – ein Haustier kann eine wunderbare Bereicherung für die ganze Familie bedeuten. Aber wohl nur dann, wenn alle mithelfen und vor allem die Eltern bereit sind, die Hauptverantwortung zu tragen.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.jugendcoaching.ch

Ratgeber Finanzen 20 – 2025

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Leserrückmeldung «Ukrainekrieg»
Auf meinen letzten Ratgeberartikel habe ich ein freundliches Mail bekommen. Der von mir verwendete Begriff «Ukrainekrieg» sei falsch, genauer sei es, von «dem russischen Krieg in der Ukraine» zu sprechen, schliesslich sei Russland der Agressor. Meine hoffentlich ebenfalls freundlich empfundene Antwort war, dass der gewählte Ausdruck doch etwas länglich/umständlich und v.a. die Schuldfrage zwar durchaus berechtigt, aber nicht Thema des «Finanz-Ratgebers» sei. Bei der letzten Kolumne ging es um die Überlegungen zu bereits erfolgten und möglichen Auswirkungen dieses Kriegs (Wegfall Sicherheitsschirm der USA, Aufrüstung bzw. Nachholen von Rüstungslücken, Aufhebung Schuldenbremse in D).
Europa im Rüstungsrausch
Ich nehme das Thema gleich nochmals auf, denn es geht um hunderte von Milliarden Euro, die mutmasslich nun umverteilt werden. Während Jahren konnte sich Europa unter dem wohligen amerikanischen Sicherheitsschirm verstecken und musste vergleichsweise wenig Geld in die eigene Verteidigungsfähigkeit investieren. Europa profitierte von der so genannten Friedensdividende, hat das eingesparte Geld aber nicht angespart, sondern v.a. in den Ausbau des Sozialstaats investiert. Das Resultat ist, dass trotz tiefen Verteidigungsausgaben viele europäische Länder stark verschuldet sind und auch nach wie vor hohe Defizite schreiben. Im 2024 haben nur 11 der 27 EU-Länder beide Maastricht-Kriterien erfüllt, also ein Budgetdefizit von weniger als 3% der Wirtschaftsleistung BIP und eine Verschuldung von weniger als 60% des BIP erreicht.
Ukrainekrieg und America first Politik haben nun europäische Politiker aufgescheucht wie der Fuchs die Hühner. Nachdem jahrelang die Armeen massiv zurückgefahren wurden, soll nun plötzlich Aufrüstung um jeden Preis richtig sein. Die Ideen überbieten sich, es soll bspw. nicht innert 10 Jahren 50% mehr ausgegeben werden. Nein, am besten soll es einem Verdoppelung oder lieber gar eine Vervierfachung innert weniger Jahre geben. Ein solcher Weg kann nur zu finanzieller Verschwendung führen, freuen tut es aber mit Sicherheit die Rüstungsindustrie (ob die Verteidigungsfähigkeit damit schnell erreicht wird, ist eine andere Frage). Es bleibt auch nicht bei Ausdrücken wie «Verteidigungsfähigkeit», nein, es muss gleich auch rhetorisch eine Schippe drauf gelegt werden und man spricht von «Kriegstüchtigkeit», teilweise von den gleichen Politikern, die noch vor fünf Jahren als Pazifisten die Armeen am liebsten abgeschafft hätten.
Was aber gleich bleibt: Die Politiker wollen die Ausgaben nicht via Einsparungen an einem anderen Ort sondern via Schulden finanzieren. Prioritäten setzen, Fehlanzeige. Die Verschuldungen wachsen weiter auf immer noch gefährlichere Höhen an. Wenn dem eine Schuldenbremse entgegensteht, wird diese umgangen, indem Verteidigungsausgaben ab einer gewissen Höhe kurzerhand davon ausgenommen bzw. als ausserordentlich taxiert werden. Dabei wäre doch Sicherheit die Ur-Aufgabe des Staates, hat also überhaupt nichts mit «ausserordentlich» zu tun. Und was leider auch nicht ändert: Die Politiker versuchen Unangenehmes hinter Lügen zu verstecken und kreiieren Wortschöpfungen, die nach dem Gegenteil von dem klingen sollen, was sie sind: Schulden werden dann absurderweise plötzlich zu «Sondervermögen». Orwell lässt grüssen...

Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie mir ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder rufen an unter Tel. 062 871 93 57.

Ratgeber Naturmedizin – 19 - 2025

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Foto: zVgSchröpfen bei chronischen Nackenschmerzen und Verspannungen
Das Schröpfen ist eine uralte Methode. Früheste Abbildungen finden sich 3300 v.u.Z., auch schon die Römer haben in ihren Bädern mit den Sauggläsern geschröpft.
Beim Schröpfen werden mehrere Hohlkörper, die können aus Glas, Ton oder historisch auch aus Horn oder Bambus sein, durch einen Unterdruck auf die Haut gesetzt, wodurch die Haut sich ins Glas hineinsaugt. Das Vakuum im Glas kann durch Erhitzen der Luft mit Feuer oder mit einem Gummiball erzeugt werden.
Mit der Schröpf-Technik werden vor allem chronisch entzündliche Krankheiten behandelt, welche ursprünglich auf einem Mangel an Wärme basieren. Der Organismus versucht sich durch Fieber oder Entzündung zu heilen, schafft dies jedoch nicht ganz. In der Folge kommt es immer wieder zur Entzündung, die nicht mehr zur Ausheilung führt. Sie chronifiziert: Schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparates wie chronische Muskelverspannungen, aktivierte Arthrosen und Arthritis, Rückenschmerzen, chronische Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis oder immer wiederkehrende grippale Infekte, Mandelentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen.
Die Naturheilkunde hat hier wiederum den Ansatz, die Heilungsprozesse nicht zu unterbinden, sondern zu beobachten, in welche Richtung der Körper versucht, eine Heilung zu erreichen und in die selbe Richtung zu arbeiten. Was sich erstmal gewöhnungsbedürftig anhört: Bei Entzündungen, welche chronifiziert sind, werden diese sogar noch unterstützt und mit dem Schröpfkopf «angefeuert». Das Ziel ist dabei, dass sie wieder aus dem chronischen Zustand heraus aktiviert wird und überwunden werden kann. Dazu wird nicht mit dem geschwächte Organ selbst, sondern über die Haut, ableitend oder über die Reflexzonen am Rücken gearbeitet. Der Körper reagiert auf den Reiz wie bei einem Bluterguss nach Verletzung mit der Aktivierung diverser Aufräummechanismen: Das Immunsystem reagiert, die Durchblutung und der Lymphfluss werden gesteigert, das Gewebe wird reorganisiert.
Die Heilung erfolgt nicht duch das Schröpfen selbst, sondern über die Reaktion, welche im Körper ausgelöst wird. Der Behandelte heilt sich über den Impuls der Gläser selbst.
Im Unterschied zu einer Massage wird die Haut nicht nach innen gedrückt, sondern nach aussen gezogen, was eine Lockerung gewisser verhärteter Strukturen ermöglicht, es entsteht ein leichtes «Wohlweh» beim Behandelten. Zudem wirkt die Schröpfbehandlung bis zu einer Woche nach.
Im Fricktal übrigens war die Schröpfmethode schon länger sehr beliebt: In Laufenburg wurde vor einigen Jahren bei Aushubarbeiten ein Keller aus dem 15. Jahrhundert entdeckt, das ehemalige «Siechenhaus», aus welchem mehrere Schröpfköpfe aus Ton geborgen wurden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bereits zur Zeit der Römer um Augusta Raurica hier geschröpft wurde. Man kann also sagen, dass die Methode auch in unserer Grossregion «traditionell verankert» ist. Heute gehört sie zur Traditionellen Chinesischen Medizin TCM genauso wie zur Traditionellen Europäischen Naturheilkunde TEN und wird immer noch angewandt.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Finanzen 17 – 2025

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Goldkurs explodiert
Wir sehen eine richtige Goldrallye wie ich sie selber noch nie erlebt habe. Da Gold aber vor allem in US-Dollar gehandelt wird und dieser substanziell an Wert verloren hat, ist der Anstieg in Schweizer Franken (aktuell etwas über 90 000 Franken pro Kilo) nicht ganz so spektakulär aber doch immer noch aussergewöhnlich. Präsident Trump hat es mit seiner sehr sprunghaften Zoll- und Wirtschaftspolitik geschafft, grosse Verunsicherung in die Weltwährung US-Dollar und die Geldpolitik der USA zu streuen. Edelmetalle sind nicht nur beschränkt «vermehrbar» und recht einfach zu lagern. Gerade Gold braucht sehr wenig Platz und somit können auch grosse Summen mit vernünftigem Aufwand an sicheren Ort gelagert werden. Geht der Anstieg weiter? Übertreibungen (wenn es dann wirklich schon eine ist) gehen viel länger als man erwartet. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass wir noch höhere Kurse sehen werden. Trotzdem würde ich persönlich hier nicht mehr auf den fahrenden Zug aufspringen. Als Zahlmittel ist Gold nur sehr beschränkt nutzbar und in ganz grossen Krisen wurde der Goldhandel in früherer Vergangenheit auch schon verboten.

Höhere Volatilität
In fast allen Anlagekategorien haben die Schwankungen in den letzten paar Wochen massiv zugenommen. Wilde Aktienbewegungen habe ich in der längeren Vergangenheit schon mehrmals erlebt. Dass aber auch Zinsen innerhalb von wenigen Tagen massiv hin und her schwanken, ist eher selten. Auch der Erdölpreis machte Bocksprünge. Es zeigt einmal mehr: Die Märkte lieben keine grosse Unsicherheit.

Wie verhalte ich mich als Privatanleger?
Wenn ich breit diversifizierte Anlagen habe, wenig «Modeaktien» habe, nichts auf Kredit gekauft habe und mittelfristig dieses Geld nicht brauche, dann heisst es Ruhe bewahren. Falls einer oder mehrere der erwähnten Punkte mit Ja beantwortet werden, dann würde ich ein bis zwei Gänge herunterschalten. Dass wir sehr schnell wieder zur alten Tagesordnung übergehen, ist möglich, würde mich aber etwas überraschen.

Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie mir ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
oder rufen unter 062 871 66 96 an.

Ratgeber Recht 16 – 2025

Lda. Sonia Lopez, Rechtsanwältin
advoplus GmbH
Salinenstrasse 25, 4133 Pratteln, Tel. 061 561 78 44
Bahnhofstrasse 92, 5000 Aarau, Tel. 062 503 71 44
www.advoplus.ch

Erleichterte Einbürgerung dritte Generation
In der Schweiz leben zahlreiche junge Ausländerinnen und Ausländer, deren Grosseltern einst in die Schweiz eingewandert und deren Eltern hier aufgewachsen sind. Die grosse Mehrheit dieser Jugendlichen ist in der Schweiz geboren und geht auch hier zur Schule. Dadurch entwickeln sie eine tiefere Verbundenheit mit der Kultur, den Traditionen und der Lebensweise in der Schweiz als mit dem Herkunftsland der Grosseltern. Bis zur Rechtskraft der Abstimmung im Februar 2018 galten für diese Jugendlichen die gleichen strengen Einbürgerungsbestimmungen wie für ihre Eltern oder Grosseltern. Um das aufwändige und langwierige Verfahren zu vereinfachen, wollten National- und Ständerat diese Regelung ändern. Am 12. Februar 2017 sprach sich bekanntlich das Schweizer Stimmvolk mit 60,4% für eine erleichterte Einbürgerung von jungen Ausländerinnen und Ausländern der dritten Generation aus.
Die Voraussetzungen für die erleichterte Einbürgerung der dritten Generation sind wie folgt:
– Mindestens ein Grosselternteil ist in der Schweiz geboren oder es wird glaubhaft gemacht, dass er ein Aufenthaltsrecht in der Schweiz erworben hat;
– Mindestens ein Elternteil hat die Niederlassungsbewilligung erworben, hat sich mindestens zehn Jahre in der Schweiz aufgehalten und hat mindestens 5 Jahre die obligatorische Schule in der Schweiz besucht;
– Die gesuchstellende Person ist in der Schweiz geboren, besitzt eine Niederlassungsbewilligung und hat mindestens 5 Jahre die obligatorische Schule in der Schweiz besucht;
– Der Gesuchsteller ist erfolgreich integriert;
– Das Gesuch muss spätestens bis zum 25. Geburtstag eingereicht werden.
Das vollständige Gesuchsformular mit den erforderlichen Unterlagen ist beim Staatssekretariat für Migration einzureichen, das für die Durchführung des erleichterten Einbürgerungsverfahrens sowie für den Entscheid zuständig ist.
Die Idee der erleichterten Einbürgerung für junge Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation ist grundsätzlich sehr begrüssenswert, da sie die Integration von Menschen fördert, die in der Schweiz aufgewachsen sind und sich eng mit der hiesigen Kultur identifizieren. Allerdings gestaltet sich die Umsetzung der erleichterten Einbürgerung als herausfordernd, da eine Vielzahl einzureichender Unterlagen gefordert wird.
Sollten Sie sich erleichtert einbürgern lassen wollen und hierfür Hilfe benötigen, stehen Ihnen die Anwältinnen und Anwälte der advoplus GmbH gerne juristisch bei..

Schriftliche Fragen richten Sie bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Ihre Anfragen werden diskret behandelt.

Ratgeber Familie 15 – 2025

Sarah Zanoni
Pädagogische Psychologin / Heilpädagogin
JugendCoaching Sarah Zanoni, Rheinfelden
www.jugendcoaching.ch

Auswärts übernachten – (k)ein Spass für jedes Kind?
«Juhuuuui – ich gehe am Wochenende bei Oma und Opa übernachten!» – So klingt manches Kind, das sich auf das Auswärtsschlafen bei den Grosseltern freut.
Viele Kinder sind es gewohnt, auswärts zu übernachten. Vielleicht haben sie dies schon von klein auf bei ihren Verwandten und Bekannten kennengelernt und freuen sich auf diese Abwechslung.
Grosseltern und andere Bezugspersonen aus dem familiären Umfeld leisten nämlich einen grossen Beitrag im Familienmanagement – indem sie die Kinder betreuen, wenn die Eltern zur Arbeit gehen, wichtige Termine wahrnehmen müssen oder einfach auch nur mal als Paar einen Abend oder ein Wochenende für sich selbst geniessen möchten.
Und genau dies ist sehr wichtig: Paare, die zwar die Bedürfnisse ihrer Kinder wahrnehmen, aber auch ihre eigenen nicht ganz vergessen, sind gute Eltern, weil sie zufriedene Eltern sind. Doch um diese Balance im ganz normalen Familienalltag zu gewährleisten, braucht es ein verlässliches soziales Netz.
Sobald die Kinder etwas grösser sind, gehen sie gerne auch mal zu einer Freundin oder einem Freund übernachten – und umgekehrt: Es gibt eine Übernachtungsparty bei sich selbst zuhause. Da wird natürlich noch lange im Bett getuschelt und gekichert, bis den Kindern dann endlich mal die Augen zufallen.
Glücklich kann sich da jede Familie schätzen, deren Kind in diesem Setting mitmacht und ohne Tränen bei den Betreuungspersonen bleibt.
Doch nicht jedes Kind mag es, an einem andern Ort zu schlafen. Egal, wie lieb die Grosseltern sind, manche Kinder schaffen es einfach nicht, eine Nacht weg von zuhause zu bleiben. Der springende Punkt ist meist der, dass das Kind nicht ohne seine Mama oder seinen Papa bleiben kann.
Obwohl dieselben Kinder tagsüber ohne ihre Eltern zur Schule gehen, bei Freunden spielen, im Sportverein sind – die Nacht ist eine ganz andere Geschichte. Die Nacht hat für Kinder eine spezielle Bedeutung. In der Nacht ist es dunkel und man gibt ein Stück Kontrolle auf, wenn man in den Schlaf sinkt.
Das ist derselbe Grund, weshalb gerade Kleinkinder oft grosse Mühe haben, abends alleine einzuschlafen. Die Nacht ist für sie wie eine andere Welt – der Schritt dort hinein macht ihnen oft Angst. Und so brauchen sie Abend für Abend die Begleitung von Mama oder Papa, um sich sicherer zu fühlen und vom Tag loszulassen.
Zurück zu unseren Kindern, die nicht auswärts übernachten wollen: Sie stellen ihre Eltern früher oder später auf die Probe, denn irgendwann ist praktisch jede Familie darauf angewiesen, dass das Kind wenigstens ab und zu mal bei anderen Leuten schläft.
Diesen Familien rate ich, ihr Kind in seinen angstvollen Gefühlen ernst zu nehmen. Denn wenn sie es nicht tun, droht spät abends der Anruf, dass das Kind wieder abgeholt werden müsse.
Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass es eine Übernachtungs-Hilfe-Tasche packen darf. Was möchte es alles mitnehmen, damit es sich besser fühlt, sobald das Unwohlsein aufkommt? Auf jeden Fall sollte das Lieblingsplüschtier oder Nuscheli (egal, wie alt das Kind schon ist) mit. Ein Buch, ein Spiel, eine Süssigkeit. Vielleicht ein Pijama-Oberteil von Mama/Papa, das bereits getragen wurde und noch danach riecht. Die Möglichkeit, mit Kopfhörern im Bett eine Geschichte oder Musik anzuhören, die das Kind schon kennt und mag.
Ausserdem empfiehlt es sich, eine Probenacht bei den Grosseltern durchzuführen. Damit die Sache dann auch gelingt, wenn die Eltern zum Beispiel einmal ein Weekend wegfahren wollen.
Lassen Sie Ihrem Kind bitte Zeit, sich an die Übernachtungen zu gewöhnen. Sagen sie ihm, wie stolz Sie auf es sind, dass es sich soviel Mühe gegeben hat, es wenigstens zu probieren. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis es klappt. Aber der Aufwand lohnt sich: Für die Eltern UND für das Kind. Denn irgendwann steht ein Klassenlager an. Und dann ist es hilfreich, wenn dies ein positive Erlebnis für Ihr Kind wird..

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.jugendcoaching.ch

Ratgeber Finanzen 14 – 2025

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Phänomen Trump
Der amerikanische Präsident Trump lässt niemanden kalt. Und so lange er etwas zu sagen hat, sind viele Gewissheiten keine Gewissheiten mehr, egal, ob auf geopolitischer Ebene (Ukraine, Gaza, Iran, Panama-Kanal, Grönland) oder eher auf wirtschaftlicher Ebene (Zölle).
Was gestern galt, gilt heute nicht mehr, und morgen ist es nochmals anders. Mit Trump endet man wohl kaum in einer Sackgasse, ob seine Rezepte allerdings positiv sind, ist eine andere Frage.
Die Welt ist zwar nicht erst seit oder wegen Trump aus den Fugen geraten. Corona und der Ukrainekrieg haben schon vor der zweiten Amtszeit von Trump dazu geführt, dass die Emotionen oftmals überhandnahmen und während längerer Zeit offene Diskussionen und eine nüchterne Analyse verhinderten. Zumindest in dieser Hinsicht könnte ein Disruptor wie Trump Diskussionen wieder ermöglichen. Ob hinter seinen Rezepten aber immer nüchterne Analysen stehen, würden wir bezweifeln.
Als Beispiel die Zölle: Zölle sind gewollte oder zumindest selbst erstellte Hindernisse im freien Warenverkehr. Was sind die Folgen? Zum einen werden bei jedem zollpflichtigen Grenzübertritt die Güter direkt teurer oder die Marge der Produzenten wird geringer. Bei der heutigen extremen Arbeitsteilung werden Zuliefergüter oft mehrfach über Ländergrenzen hinweg verschoben, was bedeutet, dass die Verteuerung des Endprodukts durchaus auch höher sein kann als der eigentliche Zolltarif. Zweitens – und das ist ja der von Trump behauptete angestrebte Effekt – sollen dadurch Arbeitsplätze von Orten mit tiefen Kosten (Mexiko, China, ...) an Orte mit höheren Kosten (zurück in die USA) verschoben werden.
Auch das verringert mittelfristig die Gewinne der Produzenten oder verteuert das Produkt für den Konsumenten. Sinkende Gewinne oder höherer Inflationsdruck sind nicht das, was Konsumenten, geschweige denn die Aktienmärkte, gerne sehen.
Europa
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und des möglichen Wegfalls des Sicherheitsschirms der Amerikaner hat die EU ein gigantisches Aufrüstungsprogramm beschlossen. 800 Milliarden Euro sollen für die Rüstung bereitgestellt werden. Deutschland hat die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse für Investitionen in Rüstung und Infrastruktur ausgesetzt, auch da geht es um Ausgaben im Umfang von mehreren hundert Milliarden Euro.
So richtig es ist, Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren, so falsch ist es, aus der Handbremspolitik aus dem Stand in die Vollgaspolitik umzuschwenken. Rüstungskonzerne und deren Zulieferer werden sich freuen, aber eine Prognose wagen wir hier: Bei so viel Geld, das in so kurzem Zeitraum ausgegeben werden muss (bzw. soll), wird der Missbrauch und die Ineffizienz des Mitteleinsatzes nicht kleiner werden. Auch hier resultiert Inflationsdruck.
«Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke (George Orwell ‹1984›)»
«Schulden sind Sondervermögen (Deutschland 2025)»

Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie mir ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder rufen an unter Tel. 062 871 93 57.

Ratgeber Psychologie 13 – 2025

Ladina Waldmeier, M. Sc.
Fachpsychologin für Psychotherapie FSP
Oekum. Paarberatung Bezirke Brugg Laufenburg Rheinfelden
www.oekberatung.chDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Einander ernst nehmen
Sich von anderen ernst genommen zu fühlen, ist ein Bedürfnis, das alle Menschen teilen. Aber warum ist es für uns so wichtig? Welche Bedeutung haben enge Beziehungen in diesem Zusammenhang?
Aus einer Gruppe ausgeschlossen zu werden, ist evolutionär mit einem starken Stresserleben verbunden. Fehlender Schutz und Unterstützung durch die Gruppe bedeutete früher Lebensgefahr. Wenn wir uns von unseren Mitmenschen nicht ernst genommen fühlen, kann dies Angst vor Ausgrenzung auslösen. Die Meinung anderer über uns, ob erwünscht oder nicht, ist daher für uns von enormer Bedeutung. Und wenn etwas für uns überlebenswichtig ist, sind wir auch sehr gut und schnell darin, dies einzuschätzen. Wir nehmen also sehr schnell wahr, ob uns jemand verachtet oder ob wir für diese Person wichtig sind. Wir schliessen das aus dem Verhalten unseres Gegenübers. Interessiert sich die Person für unsere Sichtweise oder unsere Gefühle? Geht die Person auf das ein, was wir sagen, oder spüren wir das Bemühen, uns verstehen zu wollen? Wenn diese Signale ausbleiben, liegt der Schluss nahe: «Ich bin dir nicht wichtig. Ich bin überflüssig.» Dieses Erleben hat erhebliche Auswirkungen auf unser psychisches Befinden. Einerseits kann es zu einer Daueranspannung mit Stresserleben führen. Dies entsteht aus dem Impuls: «Ich muss mich beweisen, ich muss mich mehr anstrengen, ich muss mich verändern, um für mein Gegenüber wichtig zu sein.» Andererseits kann es zu einer Überanpassung kommen. Aus Angst vor Ausgrenzung wird vermehrt die vermeintlich gewünschte Reaktion gezeigt. Dadurch verlieren wir aber an Authentizität und werden ggf. als weniger glaubwürdig wahrgenommen. Ein belastender Teufelskreis entsteht. Die dritte Reaktion ist der Rückzug. Gestik und Sprechweise werden kleiner und leiser, wir wirken unsicherer. Eine weitere Reaktion kann ein destruktiver Umgang mit Konflikten sein. Das Nicht-gesehen-Werden erinnert vielleicht an Kindheitserfahrungen und fördert das Zeigen von Reaktionsmustern aus der Kindheit, die dadurch gekennzeichnet sind, dass Emotionen unreflektiert ausgelebt werden. Man verhält sich trotzig oder zieht sich ganz zurück, anstatt sich auf ein klärendes Gespräch einzulassen. Schliesslich kann es auch zu Antriebslosigkeit oder Resignation bis hin zu depressiven Symptomen kommen.
Vielleicht erkennen Sie das eine oder andere aus Ihrem Beziehungsalltag wieder. Gehen Sie in sich und prüfen Sie, ob Sie Ihr Gegenüber ernst genommen haben, ob Sie sich für ihn oder Sie interessiert haben. Oder erleben Sie bei sich selbst das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden? Vielleicht gelingt es Ihnen, das eigene Erleben und die damit verbundenen Gefühle in einem Gespräch zu thematisieren. Fangen Sie auf jeden Fall bei sich selbst an. Wenden Sie sich selbst zu, nehmen Sie sich wahr und ernst. Erweisen Sie sich damit Respekt und lernen Sie Ihre Stärken kennen. Bleiben Sie aber auch in langjährigen Beziehungen zugewandt.
Hören Sie Ihrem Gegenüber wieder so aufmerksam und neugierig zu wie zu Beginn der Beziehung, als Sie sich kennen gelernt haben. Auch wenn man sich schon sehr gut kennt, gibt es immer wieder Neues zu entdecken und Veränderungen wahrzunehmen. Auch in engen Beziehungen kann professionelle Beratung und Begleitung helfen, aus verletzenden Mustern auszusteigen und sich wieder mit Interesse und Neugier zu begegnen.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.oekberatung.ch

Unterkategorien