Von Herbert Lützelschwab, Zeiningen
Der Kanton Aargau, als sehr starker Stromproduzent ist unumstritten ein Sonderkanton in Strompreisen. In 197 Gemeinden liefern ca. 123 Aktiengesellschaften, 50 Elektras und 24 Genossenschaften den Strom an die Endkunden. Auffallend ist, dass die Strompreise bei Elektras sehr weit auseinanderliegen. Die Preise pendeln 2025 moderater als vor dem Eklat im Jahr 2021/2022, aber immer noch zwischen 23.36 und 45.44 Rp/kWh. Beim Eklat ist das Vertrauen in Elektras, Behörden und in deren Berater erschüttert worden. Gut, in Zeiningen blieben während zwei Jahrzehnten die Preise stabil, aber der Strommarkt war lange Zeit stabil und es war grossteils der Verdienst des Marktes und nicht der Elektra. In Zukunft bleibt der Strom volatil, der Boom in Photovoltaikanlagen (PVA) wird Netzbetreiber und Stromproduzenten herausfordern. Eine Intervention von Einwohnern an Elektra löste deutlich höhere Rückliefertarife durch PVA aus und nicht die Elektra war federführend. Mit der Reform der Elektra 2.0 in Zeiningen wird mit der externen Betriebsführung eine neue Zeit eingefädelt. Der Verkauf ist demokratisch unterlegen, die tiefgestapelten indikativen Angebote von möglichen Käufern lagen enttäuschend zwischen CHF 2,95 und 4,10 Mio. Die Fragen stellen sich: Wo liegt der Wert unserer Elektra und warum steht unsere Elektra nicht besser da? Die Zukunft wird durch neue Techniken und Gesetze bestimmt, der Markt wird unruhig bleiben und ebenso die Unruhe mit den Elektras, die im Milizsystem an Grenzen kommen. Zeiningen will weiterhin stolz eine eigene Elektra führen, obwohl fast alles extern vergeben ist.