Von Doris Ceresola, Magden
Pumptracks haben bei mir noch nie Begeisterung ausgelöst. Schon immer empfand ich sie als Beton-Monster, nicht schön anzuschauen. Nun soll im beschaulichen Magden auf 3500 m2 ein solcher entstehen, einer der grössten der Region. Er wird als ökologische Aufwertung des Grundstücks gepriesen. Aber ich frage mich, was genau ist dabei ökologisch, wenn eine Magerwiese mit hunderten von Kubik Beton übergossen wird, um eine Fläche von über 1000 m2 mit Trails zu verbauen? Ein Hochglanzprospekt und ein oscarverdächtiger Werbefilm zeigten an der Gemeindeversammlung glückliche Kinder mit glücklichen Eltern und glücklichen Grosseltern. Nur die Nachbarn sind verständlicherweise unglücklich, aber das ist eine andere Geschichte. Das Projekt wurde marketing- und werbetechnisch perfekt inszeniert. Man spürt die Begeisterung der Initianten und kann sich dem fast nicht entziehen. Ich gebe zu, es ist gut gemacht. Aber nicht fertig gedacht. Die Anlage wird eine Magnetwirkung haben. Sie wird zum Ziel von Familien und Jugendlichen aus der ganzen Nordwestschweiz, Freizeitvergnügen gratis und franko. Und die Badi ist auch gleich nebenan, bereits heute an schönen Tagen völlig überlaufen. Wenn wir Pech haben, entwickelt sich der Pumptrack dank Social Media zum Hotspot. Für den Bau konnten zwar zahlkräftige Sponsoren gefunden werden, die sich an den Kosten von fast einer halben Million Franken beteiligen. Unterhalt und Betrieb gehen jedoch voll zulasten Gemeinde. Wieviel uns das effektiv kostet, wird sich zeigen, aber es wird nicht wenig sein und das über Jahre. Magden verfügt heute schon über unzählige Angebote, um die Freizeit zu gestalten, u.a. ein nagelneuer wunderschöner Spielplatz, ein neu renoviertes Schwimmbad mit Beach-Volley-Feld, Workout-Geräten und Grillstation. Ein neuer Gemeindesaal ist auch noch ein Thema. Leider konnte an der Gemeindeversammlung keine richtige Diskussion geführt werden. Sollte es ein Referendum zum Pumptrack-Projekt geben – was ich hoffe – könnten wir uns alle nochmals fragen: Wollen wir uns das wirklich antun?