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In der Umfrage gaben Landwirte an, wo sie von Problemen mit wildem Parkieren (Autosymbol), Littering (Abfallverbot) und von Hunden in ihren Kulturen (Hundesymbol) betroffen sind. Einzig der offizielle Parkplatz und die Infrastruktur beim Flughafen verschafft der Landwirtschaft etwas Linderung. Die Feldlerche ist im ganzen Gebiet unter Druck mit einem besonderen Hotspot in der südöstlichen Ecke. Foto: zVg

Pro Natura Aargau: Feldlerchen und Landwirte im Birrfeld leiden unter dem Freizeitdruck

(pd) Das Birrfeld ist ein beliebtes Ausflugsziel, insbesondere bei Hundehalterinnen und -haltern. Der Freizeitdruck in dieser Geländekammer akzentuiert sich aber zunehmend. Das Spüren sowohl die Landwirte wie auch die Feldlerche. Die Sensibilisierungskampagne von Pro Natura Aargau zeigt erste Wirkung.

Pro Natura Aargau nahm sich diesen Frühling dem Thema des Freizeitdrucks auf das Brutgebiet der Feldlerchen im Birrfeld an. Die Feldlerche ist bedroht und hat im Birrfeld eines der letzten Rückzugsgebiete im Kanton Aargau. Die Naturschutzorganisation startete eine Sensibilisierungskampagne zusammen mit den weiteren Partnerorganisationen BirdLife Aargau, Natur- und Vogelschutzverein Birrfeld, Vogelwarte Sempach und Kantonalverband Aargauer Kynologen. Gemeinsam möchten die Organisationen die immer seltener werdende Feldlerche im Birrfeld besser vor den Auswirkungen des Freizeitdrucks schützen.
Die Kampagne setzt auf Aufklärung statt Vorschriften und wird durch Plakate, Flyer und einen Infodienst unterstützt. Ziel ist es, Hundebesitzer:innen freundlich zu sensibilisieren, ihre Hunde während der Brutzeit von April bis Juli an der Leine zu führen und auf den Wegen zu bleiben. So bleiben die gefährdeten Feldlerchen während der Brutzeit ungestört und haben mehr Nachwuchs.
Diese Verhaltensregeln sind nicht nur für die Feldlerche lebensrettend, sondern drücken auch eine Wertschätzung für die lokale Landwirtschaft aus, welche die Landflächen im Birrfeld bewirtschaftet. Pro Natura Aargau hat nämlich eine Umfrage zur Sensibilisierungskampagne unter den betroffenen Bewirtschaftern durchgeführt. Dabei kam klar zum Ausdruck, dass der wachsende Freizeitdruck auch für die Landwirte vor Ort eine Herausforderung darstellt.
Viele Freizeitsuchende reisen mit dem Auto an, parkieren wild und versperren den Bewirtschaftern den Zugang zu ihren Feldern. Leider lassen viele Leute auch sehr viel Abfall ein-fach in den bewirtschafteten Feldern liegen, und die Hunde ihr Geschäft. Einige Landwirte berichteten auch, dass eine Ansprache der Leute zum Teil in unfreundlichen Diskussionen endeten. Sie unterstützen daher die Sensibilisierungskampagne und begrüssen, wenn ihre Kulturen in Zukunft weniger oft von Freizeitsuchenden und Hunden wild betreten werden.
Dass die Situation sich verbessern kann, und ein respektvolles Miteinander im Birrfeld möglich ist, das zeigen die vielen positiven Rückmeldungen, die Pro Natura Aargau zu ihrer Kampagne erhält. So berichten die Informations- und Aufsichtspersonen, welche die Kampagne einmal die Woche vor Ort bekannt machen und begleiten, dass viele Hundehalterinnen und -halter sich an die Leinenempfehlung halten und sich sehr verständnisvoll für das Anliegen der Feldlerchen und der Landwirte zeigen. Auch wurde bisher noch keine einzige Infotafel beschädigt.
Pro Natura Aargau wird zusammen mit den Partnerorganisationen, den Gemeinden und dem Kanton die ersten Erkenntnisse aus der Kampagne besprechen. Ein Anliegen wird sein, auch die weiteren, von den Landwirten angesprochenen Herausforderungen wie zum Bei-spiel das wilde Parkieren, aufzugreifen.
Die Sensibilisierungskampagne von Pro Natura Aargau wird dieses Jahr bis zum Ende der Brutzeit Ende Juli durchgeführt. Im Anschluss soll zusammen mit Kanton, Gemeinden und den Organisationen Bilanz gezogen und entschieden werden, ob die erfolgreiche Kampagne auch in Zukunft weiterhin durchgeführt werden soll.
Die Situation der Feldlerche im Kanton und im Birrfeld wird auf jeden Fall weitere Massnahmen erfordern. Es braucht zusätzliche Anstrengungen, um die Feldlerche vor dem Aussterben im Kanton Aargau zu retten. Aber wenn alle Akteure zusammenspannen, dann kann man es schaffen und dafür sorgen, dass die Feldlerche dem Kanton Aargau und dem Birrfeld erhalten bleibt.

BIld: In der Umfrage gaben Landwirte an, wo sie von Problemen mit wildem Parkieren (Autosymbol), Littering (Abfallverbot) und von Hunden in ihren Kulturen (Hundesymbol) betroffen sind. Einzig der offizielle Parkplatz und die Infrastruktur beim Flughafen verschafft der Landwirtschaft etwas Linderung. Die Feldlerche ist im ganzen Gebiet unter Druck mit einem besonderen Hotspot in der südöstlichen Ecke. Foto: zVg