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Frühlingssynode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau wählt neue Diözesanabgeordnete

Frühlingssynode der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau wählt neue Diözesanabgeordnete

(pd) Am Mittwoch, 11. Juni, trat das Parlament der Römisch-Katholischen Kirche (Synode) im Aargau zusammen. Die Synode genehmigte den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2024 der Landeskirche, verabschiedete den Ehrendomherrn Peter Schmid, begrüsste seinen Nachfolger Valentine Koledoye als neuen Domherrn des Standes Aargau und wählte Landammann Dieter Egli und Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor als neue Diözesanabgeordnete.

Domherren und Römisch-Katholischen Zentralkonferenz
Nach der Verabschiedung von Ehrendomherrn Dr. Peter Schmid und dem Dank für sein 25-jähriges Engagement zugunsten des Bistums und der Landeskirche, über-brachte sein Nachfolger, Dr. Valentine Koledoye, seit diesem Jahr residierender Domherr des Stan-des Aargau, der Synode ein Grusswort. Er danke darin allen, dass er als Aargauer auf-genommen wurde und schilderte die Weisheit seiner Grossmutter, die den Integrations-prozess als ein gegenseitiges Annehmen empfahl.
Anschliessend folgte Urs Brosi, Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentral-konferenz (RKZ), der eine Übersicht über die Organisation der RKZ sowie die von der RKZ mitfinanzierten Organisationen und Aufgaben gab. Dazu gehören die Schweizer Bischofskonferenz, die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, die Schaffung der Dienst-stelle «Ethik und Gesellschaft», die sprachregionalen katholischen Medienzentren, aber auch Jungwacht und Blauring mit dem soeben erfolgreich durchgeführten natio-nalen Pfingstlager «Jublasurium» wie auch die ökumenische Koordinationsstelle Seel-sorge im Gesundheitswesen. Diese werde angesichts der Bevölkerungsentwicklung immer wichtiger.

Jahresbericht 2024 und Jahresrechnung 2024 der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau einstimmig angenommen
Die 123 anwesenden Mitglieder der Synode genehmigten sowohl den Jahresbericht des Kirchenrats wie auch die Jahresrechnung 2024 der Landeskirche. Der Jahres-bericht steht unter dem Motto «Gemeinsam unterwegs», übernahmen doch im letz-ten Jahr ein neuer Kirchenratspräsident, ein neuer Synodenpräsident, eine neue Bis-tumsregionalverantwortliche und ein neuer Generalsekretär (damals ad interim) die Führung. Die Jahresrechnung 2024 schliesst im Vergleich zum budgetierten Auf-wandüberschuss von CHF 568'850.– mit einem geringen Defizit von CHF 22'163.13 ab. Ursache für dieses deutlich bessere Ergebnis sind insbesondere mehrere unbe-setzte Stellen in leitenden Funktionen und Vorhaben, die nicht wie geplant umgesetzt werden konnten. Dieses aus finanzieller Sicht positive Ergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Finanzplan für die kommenden Jahre Fehlbeträge von über einer Million Schweizer Franken ausweist.
Aufgrund des nach wie vor bestehenden strukturellen Defizits und der Ablehnung einer Erhöhung des Zentralkassenbeitrags durch die Synode im Herbst 2023 sah sich der Kirchenrat gezwungen, die Aufgaben der Landeskirche weiter zu überprü-fen und Sparmöglichkeiten auszuloten. Ziel ist es, bis 2027 wieder ein ausgegliche-nes Budget zu erreichen.
Zur Stabilisierung des Finanzhaushalts hat der Kirchenrat in seiner Sitzung vom 28. Mai 2025 verschiedene Sparmassnahmen beschlossen und der Synode vorgestellt. Geprüft wird eine Neustrukturierung der Fachstellen unter dem Arbeitstitel «Bildung & Beratung». In mehreren Bereichen werden Stellenprozente gestrichen, Kurse redu-ziert oder Beiträge gekürzt, darunter bei der Fachstelle Jugend, der Katechese-Medien, bei anderssprachigen Missionen sowie in der Verwaltung. Auch die Beiträge an die Entwicklungszusammenarbeit und an kirchliche Organisationen werden redu-ziert. Die Kirchenmusikschule Aargau wird per Mitte 2026 geschlossen.

Anträge betreffend garantierte Sitzzahl und Wahl der Kirchgemeinde abgelehnt
Die Synodalen folgten den Anträgen des Kirchenrats und lehnten damit sowohl den Prüfauftrag bezüglich einer garantierten Sitzzahl pro Pfarrei bei Zusammenschlüssen von Kirchgemeinden als auch den Antrag über die freie Wahl von Kirchgemeinden ab.

Wahl der beiden neuen Diözesanabgeordneten und Ersatzwahl von Synodalen
Landammann Dieter Egli und Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor wurden einstim-mig als neue Diözesanabgeordnete gewählt. Sie folgen auf den ehemaligen Regie-rungsrat Alex Hürzeler und den früheren Kirchenratspräsidenten Luc Humbel. Als Di-özesanabgeordnete haben sie eine Mitbestimmungsmöglichkeit bei einer allfälligen Wahl eines neuen Bischofs im Bistum Basel durch das Domkapitel.
«Ich danke allen für das Vertrauen und freue mich auf diese ehrenvolle Aufgabe, fühle ich mich doch durch mein dreissigjähriges Engagement als Lektor der Kirche verbunden», lässt sich der neu gewählte Diözesanabgeordnete Dieter Egli verlau-ten.
Bei der Ersatzwahl der Synodenabgeordneten für den Rest der laufenden Amtsperio-de 2023–2026 wurden Verena Glienke aus Eiken-Münchwilen-Sisseln, Fabio dell’Aquila aus Lenzburg und Marcel Hayoz aus Gebenstorf-Turgi gewählt.

 

Bild: Landammann Dieter Egli und Kirchenratspräsident Pascal M. Gregor wurden einstimmig zu neuen Diözesanabgeordneten gewählt. Die Vizepräsidentin der Synode Elisabetta Zamperini, und der Präsident der Synode, Matthias Schuepp, gratulierten ihnen mit Blumen.
Foto: Jeannette Häsler Daffré @kathaargau.ch