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Roboterhund vor dem KKL. Foto: zVg

Drohnen und Roboter im Kernkraftwerk Leibstadt − Wichtige Tools in der Kernenergie bewiesen in Villigen ihr Können

(kkl) Der internationale «Drones & Robotics Workshop» vom 10. bis 12. Juni im Park Innovaare in Villigen zeigte eindrücklich, welchen Wert intelligente Maschinen in Zukunft auch in anspruchsvollen Umgebungen schaffen dürften. Organisiert wurde die internationale Fachtagung durch die Internationale Atomaufsichtsbehörde IAEA in Zusammenarbeit mit dem Kernkraftwerk Leibstadt, Axpo und dem Forschungsinsitut EPRI.

Drei Tage lang verwandelte sich das Gelände rund um den Switzerland Innovation Park Innovaare in Villigen zu einem Tummelfeld von Roboterhunden und Drohnen. Auf dem Gelände des Innovationsparks wurde präsentiert, was vor wenigen Jahren noch unter Science-Fiction eingeordnet wurde. Unter dem Veranstaltungstitel «Igniting the Robolution» versammelten sich führende Experten aus Forschung und Industrie, um den Einsatz aktuellster Technologie in der Kerntechnik zu diskutieren.
Eindrucksvolle Live-Demonstrationen wechselten sich mit Erfahrungsberichten und innovativen Modellen für die Zukunft ab. In einer speziellen Voliere stellten Drohnen ihre Fähigkeiten zur strahlungsresistenten Datenerfassung und 3D-Kartierung in Echtzeit unter Beweis. Roboterhunde navigierten durch anspruchsvolle Parcours, die typische Hindernisse in Nuklearanlagen simulierten. In einem extra erstellten Wassertank demonstrierten Unterwasserroboter Inspektionsverfahren, wie sie bei der Überprüfung von Brennelementlagerbecken zum Einsatz kommen.
Dabei übernahmen die Teilnehmenden in sogenannten «Hands-on Challenges» selbst die Steuerung der Roboter und Drohnen und erlebten die künftigen Möglichkeiten der Technologie hautnah.

Neue Dimension der Anlagensicherheit
Ultraschallsysteme zur Erkennung von Leckagen, Infrarotkameras und spektroskopische Sensoren zur Echtzeitanalyse radioaktiver Kontamination – alle diese Technologien ferngesteuert im Einsatz per Roboterhund oder Drohne – ermöglichen in der Nuklearbranche eine neue Dimension der Anlagensicherheit. Deren Einsatzmöglichkeiten werden indes stets an den hohen und gesetzlichen Sicherheitsanforderungen der Nuklearindustrie gemessen.
Entsprechend widmete sich ein zentraler Programmteil dem Dialog zwischen Technologieentwicklern, Anlagenbetreibern und Regulierungsbehörden. In dedizierten Plenarsitzungen präsentierten Betreiber ihre spezifischen Anforderungen (Utility Needs), während Aufsichtsbehörden die regulatorischen Rahmenbedingungen erläuterten (Regulator Needs). Eine moderierte Podiumsdiskussion lud dazu ein, visionär über künftige Möglichkeiten nachzudenken, ohne dabei die Sicherheitsanforderungen aus den Augen zu verlieren.
Nicht zuletzt ging es um konkrete Qualifizierungsverfahren und Schulungskonzepte. Aber auch Best-Practice-Beispiele aus internationalen Nuklearanlagen wurden behandelt.
Die Veranstaltung bot eine einzigartige Plattform, um die Zukunft der Robotik in sicherheitskritischen Infrastrukturen aktiv mitzugestalten – fundiert, praxisnah und zukunftsorientiert. Der Veranstaltungsort im Park Innovaare machte derweil deutlich, wie wertvoll die Vernetzung von Spitzenforschung, technologieorientierten Unternehmen und umsetzungsstarken Kernkraftwerken im internationalen Umfeld ist. Foto: zVg