(pd) Seit rund einem Jahr gibt es im Kanton Aargau ein First-Responder-System zur flächendeckenden Erstversorgung im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands. Gut ein Jahr nach dem Start sind knapp 1300 Personen als Ersthelferinnen und Ersthelfer alarmierbar. 796 Personen waren seit dem 1. Februar 2024 bereits mindestens einmal im Einsatz.
Zurzeit sind im Kanton Aargau 1297 First Responder alarmierbar und einsatzbereit. 796 von ihnen haben bisher mindestens einen Einsatz bewältigt. Weitere rund 300 Personen sind bereits registriert, müssen jedoch noch die obligatorische Einführungsschulung absolvieren. Bisher fanden 43 Einführungsschulungen in sieben Bezirken statt.
Fast 1500 Alarme ausgelöst
Die alarmierten First Responder können die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts mit basismedizinischen Massnahmen überbrücken. Seit dem Start des Systems am 1. Februar 2024 hat die Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) 144 1457 Alarme für die First Responder ausgelöst. Absolviert haben die First Responder rund 1200 Einsätze. Bis der erste Ersthelfer oder die erste Ersthelferin am Einsatzort eintrifft, dauert es durchschnittlich 5 Minuten und 49 Sekunden (Stand aller erwähnten Daten: 31. Januar 2025).
Erfassung individueller
Verfügbarkeiten möglich
Die App «First Responder Aargau» wird laufend weiterentwickelt. Seit rund drei Monaten haben First Responder die Möglichkeit, in der App individuelle Verfügbarkeiten zu hinterlegen. First Responder können so festlegen, an welchen Wochentagen, zu welchen Uhrzeiten und an welchen Standorten sie für Alarmierungen zur Verfügung stehen möchten. Beim Standort können First Responder entweder bestimmte Gemeinden/Regionen erfassen oder die Standortbestimmung mittels Georeferenzierung (Alarmierung gemäss aktuellem Standort) zulassen.
Rückvergütung Ersatzelektroden
Seit dem 1. Dezember 2024 übernimmt das Departement Gesundheit und Soziales die Kosten für den Ersatz von Elektroden, die von First Respondern im Einsatz verwendet wurden. Dafür ist von der Eigentümerin oder dem Eigentümer des automatisierten externen Defibrillators eine Rechnung an das Departement Gesundheit und Soziales zu stellen. Eine Musterrechnung sowie weitere Informationen sind zu finden unter www.ag.ch/firstresponder.
So wird man First Responder:
• Gültiges BLS-AED-SRC-Komplett-Zertifikat (BLS = Basic Life Support, AED = Automatisierter externer Defibrillator, SRC = Swiss Resuscitation Council, Erneuerung alle 2 Jahre) oder Berufsdiplom*
• Absolvierung der First-Responder-Einführung (einmalig ca. 1.5 Stunden, inklusive Unterzeichnung Geheimhaltungserklärung)
• Mindestalter 18 Jahre
• Besitz eines Smartphones (Android / iOS)
• Installation der App gemäss Vorgaben
• Verfügbarkeit für First-Responder-Einsätze
• Physische und psychische Belastbarkeit
*Folgende Medizinalberufe benötigen kein zusätzliches BLS-AED-Zertifikat: Ärztinnen und Ärzte, dipl. Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter HF, Transportsanitäterinnen und Transportsanitäter (keine Transporthelferinnen und Transporthelfer), Expertinnen und Experten Intensivpflege NDS HF; Notfallpflege NDS HF und Anästhesiepflege NDS HF. In diesen Fällen ist das Berufsdiplom anstelle des BLS-AED-Zertifikats in der App hochzuladen.