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Eröffnung des slowUp ist heuer in der schmucken Laufenburger Altstadt. Von Links: slowUp-Geschäftsführer Christian Schweizer, Vorstandsmitglied Sabrina Michel, Stadtammann Herbert Weiss und Vereinspräsident Franz Ruckli. Foto: Sonja Fasler
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slowUp zum Zwanzigsten: Die Eröffnung zur Jubiläumsaustragung am 15. Juni findet in Laufenburg statt – mit Openair-Konzert

Langsamverkehr über 32 Kilometer durch neun Gemeinden und zwei Länder: Das ist der SlowUp Hochrhein, der am 15. Juni zum 20. Mal stattfindet. Die Eröffnung zur Jubiläumsaustragung wird in Laufenburg beim Wasentor ausgerichtet und lockt zusätzlich mit einem Openair-Konzert.

SONJA FASLER

Ab 9 Uhr werden die Strassen gesperrt und zwischen 10 und 17 Uhr gehört die 32 Kilometer lange Rundstrecke durch die Gemeinden Stein, Münchwilen, Eiken, Sisseln, Kaisten und Laufenburg auf Schweizer Seite sowie Laufenburg, Murg und Bad Säckingen auf deutscher Seite ganz dem Langsamverkehr. Letztes Jahr waren es rund 25 000 Teilnehmende. Und auch zur Jubiläumsauflage rechnen die Veranstalter mit dieser Zahl, wie Geschäftsstellenleiter Christian Schweizer anlässlich des Pressegesprächs am vergangenen Freitag erklärte.

Streckenänderung in Laufenburg
«Seit gestern verfügen wir über sämtliche Durchfahrts-Bewilligungen», so Schweizer. Er machte deutlich, dass dies jeweils ein aufwändiges Prozedere sei. Eine kleine Änderung gebe es dieses Jahr bei der Streckenführung. Anstelle via Burgmattstrasse, Marktplatz und Fischergasse, die zurzeit eine einzige Baustelle sind, führt die Route in Laufenburg vom Wasentor über die Obere und Untere Wasengasse und die Laufengasse zum Laufenplatz und von dort – wie gewohnt – über die Laufenbrücke. «Eigentlich wäre es wünschenswert, dass diese Route beibehalten wird», fand Schweizer. Stadtammann Herbert Weiss gab ihm recht, dass man so die schönen Altstadtgässchen von Laufenburg noch viel besser präsentieren könne.

Openair-Konzert zum Jubiläum
Zum Jubiläum hat sich der Verein slowUp Hochrhein etwas Besonderes einfallen lassen und konnte sich hierbei voll und ganz auf Vorstandsmitglied Sabrina Michel verlassen. Sie ist nicht nur selber musikalisch, sondern verfügt auch über entsprechende Kontakte in der «Szene». So stellte man kurzerhand ein ansprechendes Openair-Konzert auf die Beine, das die Besucher während des ganzen Tages unterhält. «Trionettli», ein Folkmusik-Trio aus Laufenburg, Timo Sacher, Singer-Songwriter aus Wegenstetten, «Klangtastisch», ein A-Capella-Pop-Chor aus Mumpf, «Torchlight», eine Rockband aus Magden, und «No Caps», eine Metalcore-Band aus Schupfart bieten ab 9.30 Uhr ein breites Spektrum. Da ist für beinahe jeden Musikgeschmack etwas dabei – und erst noch alles «Made im Fricktal». Die Bühne wird auf dem Burgmatt-areal vor dem Wasentor aufgebaut, wo vor dem Konzert die offizielle Eröffnungsfeier stattfinden wird.
Freigegeben ist die Strecke wie gewohnt ab 10 Uhr. «Einsteigen» in den Rundkurs können die Teilnehmenden überall. Unterwegs gibt es zahlreiche Festwirtschaften, die zur Einkehr laden; auf Schweizer Seite auf dem Laufenplatz in Laufenburg, an der Steinerstrasse in Münchwilen, auf dem Schulhausareal in Sisseln, auf dem Holcim-Areal in Eiken, bei der Sporthalle und der Mosterei in Kaisten und auf deutscher Seite bei der Codman-Anlage in Laufenburg, in der Murger Mitte, in Bad Säckingen beim Rheinkraftwerk und auf dem Münsterplatz. Auch die beliebten Migros-Markenzonen in Kaisten und Münchwilen werden wieder da sein.
Ein Knackpunkt war, dass es die Firma Bike-World nicht mehr gibt. Was tun, wenn Bikes, Velo-Anhänger oder Inlineskates den Dienst versagen? «Mit Brutschi Motos Eiken, E-Biker Laufenburg, Velo-Werk Wallbach und Riedl Leirer Bad Säckingen haben sich vier lokale Firmen bereiterklärt, den Reparaturservice anzubieten», gab Christian Schweizer zufrieden bekannt.

Knappe Finanzen
Nach wie vor ein Problem stelle der Mangel an Sponsoren dar – immer wieder sprängen welche ab, neue zu finden sei schwer, bedauerte der Geschäftsführer. Er betonte, dass die finanzielle Situation leider eine Herausforderung bleibe. Sicherheitsauflagen, Personalkosten und Bewilligungen verschlingen immer mehr Geld. Das Problem stelle sich nicht nur hier am Hochrhein, sondern insgesamt bei der Dachorganisation slowUp Schweiz. Von den 19 slowUps hätten vor allem jene entlang der Landesgrenzen zu kämpfen, insbesondere, weil der deutsche Markt für Schweizer Firmen nicht zum Zielpublikum gehöre und umgekehrt.

Kein Selbstläufer
«Wir hoffen, dass möglichst viele Leute eine Vignette für fünf Franken bzw. Euro kaufen», betonte Franz Ruckli, der das Präsidium des Vereins slowUp Hochrhein im Januar kurzfristig übernommen hat. «Davon hängt ab, ob der Anlass langfristig stattfinden kann», machte er unmissverständlich klar. Von den 25 000 Teilnehmenden letztes Jahr kauften nur gerade 3000 eine. «Der Kauf ist zwar freiwillig, aber nicht nur Ehren- sondern Charaktersache», bekräftigte auch Christian Schweizer.
Auch der Vorstand des Vereins slow-Up Hochrhein ist gefährlich geschrumpft und sucht Unterstützung. Von sieben Mitgliedern sind es derzeit nur noch vier. Alles in allem wurde während des Pressegesprächs klar, dass der slowUp längst kein Selbstläufer mehr ist.
Stadtammann Herbert Weiss gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Jubiläumsausgabe des slow-Up in «seiner» Stadt startet. Natürlich hoffe er auf schönes Wetter, aber Radfahren könne man schliesslich auch bei Regen, meinte er schmunzelnd. «Der gesellschaftliche Wert des slowUp ist gross», betonte er und lobte insbesondere die grenzüberschreitende Komponente. «Ich würde es sehr bedauern, wenn es den slowUp eines Tages nicht mehr gäbe.» www.slowUp.ch/hochrhein

Bild: Eröffnung des slowUp ist heuer in der schmucken Laufenburger Altstadt. Von Links: slowUp-Geschäftsführer Christian Schweizer, Vorstandsmitglied Sabrina Michel, Stadtammann Herbert Weiss und Vereinspräsident Franz Ruckli. Foto: Sonja Fasler