(st) Die Mitglieder des Fricktaler Lourdespilgervereins trafen sich am Maria-Lichtmess-Tag zu ihrer ordentlichen Generalversammlung. Im Anschluss an die Messfeier in der Pfarrkirche Frick fand man sich im «Rampart» ein unter der Leitung von Monika Broquet-Wülser zur Behandlung der Jahresgeschäfte und zum Beisammensein.
An der von Präses Fabian Schneider geleiteten Messfeier gedachten die Vereinsmitglieder der 20 im Berichtsjahr verstorbenen Mitglieder. Im Gedenken an jedes Mitglied wurde eine Kerze angezündet. Zum Schluss des feierlichen Gottesdienstes durfte das allseits bekannte Lourdes-Avemaria-Lied nicht fehlen. Leider war es dem Verein dieses Jahr nicht vergönnt, neue Mitglieder in seinen Reihen willkommen zu heissen. Man erhofft sich Zuwachs im neuen Jahr.
Nächste Lourdeswallfahrt im kommenden Mai
Die nächste grosse Lourdeswallfahrt der Bistümer Basel, Chur und St. Gallen findet vom 9. bis 15. Mai 2025 statt. Es bestehen Reiseangebote per Flugzeug oder Car. Die Programme sind den Mitgliedern be-reits bekannt. Das Pilgerbüro im «St. Othmarsberg», Uznach, ist Empfangsstelle für Anfragen zum Programm (Mail-Adresse:
Der Fricktaler Verein musste im vergangenen Jahr leider auf die traditionelle eintägige Sommerwall-fahrt verzichten zufolge zu geringer Anmeldungen. «Man macht sich im Vorstand Gedanken für das neue Jahr», so Präsidentin Monika Broquet-Wülser. «Vielleicht werden wir den Kreis der Einzuladenden etwas vergrössern.» Die jeweils gut besuchte Maiandacht bei der Wegenstetter Lourdes-Grotte wird wiederum im kommenden Mai durchgeführt. Das Datum wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Unter Verschiedenem wurde Vorstandsmitglied Stefan Treier, Wohlen, vorher Effingen, verabschiedet. Er tritt nach 13-jähriger Tätigkeit im Führungsgremium des Lourdespilgervereins zurück. Die Nachfolgeregelung ist derzeit noch pendent. Vorstandsmitglied und Präsidentin Monika Broquet-Wülser wurde für 15 Jahre Tätigkeit im Vorstand geehrt. Dem Demissionär wurde ein währschaftes Fricktaler Körbchen mit einheimischen Produkten überreicht, der Präsidentin eine wunderschöne Orchidee.
Blick vom Fricktal ins Jonental
Im zweiten Teil der Versammlung stellte Pfarrer Leo Stocker, mitarbeitender Priester im Pastoralraum «Oberes Fricktal», den einzigen offiziellen Aargauer Marienwallfahrtsort im «Jonental» vor. Als einstiger Pfarrer des Kelleramtes, wozu auch Jonen gehört, wusste er einiges über den geschichtlichen Ursprung und die Bedeutung des 1521 erstmals urkundlich erwähnten, vielbesuchten Heiligtums am anderen Ende des Kantons Aargau, angrenzend an das zürcherische Säuliamt, zu berichten. Nebst dem Hauptaltar mit der Marienstatue, einer spätgotischen Strahlenmadonna und dem Jesuskind, befinden sich in der schmucken kleinen Kirche zwei Seitenaltäre. Es zeigte sich, dass die meisten der anwesenden Fricktaler Marienverehrer das über das Freiamt hinaus bekannte und gut besuchte Heiligtum nicht kennen. Nicht umsonst war der Wunsch hörbar, vielleicht bald einmal zur wärmeren Jahreszeit nach dem Jonental zu pilgern.
Leo Stocker verglich das Kleinod in der stillen, lieblichen Waldlichte des hinteren Tales, unweit des Jonentalbaches, mit dem Flüeli-Ranft im Obwaldnerland. Es ist ein Ort der Stille und der Einkehr, der vor allem im Marienmonat Mai stark besucht wird. Es finden dort auch Maiandachten ausserhalb der Kirche statt mit Pilgerschaften, die oft von weither ins Jonental kommen. Nicht weit von diesem entfernt liegt das Kloster Hermetschwil, «wo einst ein Sohn des hl. Bruder Klaus Gutsverwalter war», so Pfarrer Stocker. Laut seinen Aussagen befindet sich im selben Freiämter Kloster eines der ältesten Gemälde, welches den Heiligen vom Ranft zeigt.
Fasnachtsklänge gehören nicht in Kirchen
Unter Verschiedenem nahm ein Vereinsmitglied Stellung zu einem kürzlichen Bericht in der Fricktaler Presse, wonach in Oeschgen und Frick in den Gotteshäusern extreme Fasnachtsfeiern stattfanden, wobei offensichtlich Fasnächtler gar in ihnen nicht zustehenden Räumlichkeiten Aufführungen boten. Solche Anlässe gehören nach Auffassung des Vereinsmitgliedes nicht in Kirchen, sondern in weltliche Räume. Wie der Applaus der Versammlung zeigte, teilen die Vereinsmitglieder diesen Einwand.
Ob es die Fricktaler Marienverehrer im Frühjahr eventuell in den südlichen Aargau, zum Jonental, schaffen, wird sich weisen. Die Vorstellung dieses Heiligtums durch Pfarrer Stocker hat bei Vielen den «Gwunder»“ jedenfalls geweckt.