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Rund 180 Personen beteiligten sich am Maispracher Banntag. Foto: zVg
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Banntag in Maisprach: Mit neuen Bannern durch Flur und Wald

(tg) Jedes Jahr trifft man sich in Maisprach am Auffahrtstag, um eine Hälfte des Gemeindebanns abzuschreiten. Ca. 180 Personen liessen sich diesen jahrhundertealten Brauch nicht entgehen.

Der Gemeinderat führte heuer auf Anregung eines Bürgers zwei Neuerungen ein. Es gab erstmals eine zweite, leichtere und kinderwagentaugliche Route. Diese folgte streckenweise, wo möglich, dem Grenzverlauf. Auch als Neuerung wurde die Hauptrotte von Bannerträgern mit Maispracher- und Baselbieterfahnen angeführt. Hut ab vor den beiden Mannen aus der Mühle, welche die Banner auch durch schwieriges Gelände unbeschadet ans Ziel gebracht haben.
Pünktlich um 12.30 Uhr begrüsste Gemeinderat Fabian Wirz die MaispracherInnen sowie zahlreiche Gäste auf dem beflaggten Dorfplatz zum Auftakt des Umgangs. Fröhliche Kinder mit ihren Eltern und Mannen mit blumengeschmückten Banntagshüten waren zu beobachten.

Kreativer Banntagshut. Foto: zVg Kreative Banntagshut
Neugierig schaute man sich gegenseitig auf den Meien am Banntagshut. Der übliche Fliederschmuck war definitiv verblüht. Mehr oder weniger kreative Lösungen konnten beobachtet werden.
Zügig wurde die nördliche Bannhälfte durchs Ausserdorf Richtung Leinach-Schönenberg angegangen. Am Sonnenberg beim Wildsauweiher an der Grenze zu Zeiningen wurde zum ersten Mal Halt gemacht.

«100 Jahre Linie 100»
Lokalhistoriker Thomas Graf beleuchtete in seinem Referat «100 Jahre Linie 100» die Entstehungsgeschichte der Postautolinie Rheinfelden-Gelterkinden. Maisprach war über Jahrzehnte ein wichtiger Standort mit einer Postgarage und Werkstatt am Dorfplatz. Anschliessend sangen die Teilnehmeden gemeinsam das Baselbieterlied unter dem Taktstock des Männerchordirigenten Stephan Imhof. Ein weiterer Höhepunkt des Umgangs war der Apérohalt beim Beizli der Naturfreunde Möhlin auf dem Sonnenberg. Anschliessend folgte der schwierigste Teil der Strecke, der steile Abstieg über die Westflanke. Hier steht auch der imposanteste Grenzstein von 1672 an der alten Landesgrenze zwischen dem eidgenössischen Stand Basel und dem Vorderösterreichischen Fricktal.
Beim Festplatz «Aerdbrust» offerierte die Gemeinde allen ein Zobe. Engagierte Frauen sind jedes Jahr für ein Buffet mit Kuchen und Kaffee besorgt. Den diesjährigen Erlös spenden sie an die Betroffenen der Bergsturzkatastrophe im Lötschental. Mit den letzten Sonnenstrahlen nahmen fast alle Teilnehmenden den Rückweg ins Dorf unter die Füsse.

Bilder: Rund 180 Personen beteiligten sich am Maispracher Banntag. Fotos: zVg