Kaiseraugst will das Freitzeitareal «Im Liner» im südlichen Teil der Gemeinde besser nutzen. Zurzeit hat die Bevölkerung die Möglichkeit, ihre Ideen und Bedürfnisse miteinzubringen. Ein Planungsbüro, das mit dem «Im Liner»-Wagen durch die Gemeinde tourt, trägt alles zusammen. Präsentiert werden die Ideen an der Ergebniskonferenz vom 22. Oktober.
SONJA FASLER HÜBNER
Das Areal «Im Liner» gehört rund hälftig der Firma Roche und der Gemeinde. Etwa die Hälfte des zwölf Fussballfelder grossen Gebiets wird genutzt für Sportplätze, zum Beispiel für Fussball und Tennis, sowie für Freizeitgärten. Die andere Hälfte des Gebiets liegt laut Gemeindepräsidentin Françoise Moser brach. Die Firma Roche will sich in diesem Gebiet nicht vergrössern, sondern möchte vielmehr, dass das Areal der Bevölkerung zur Verfügung stehen soll. Bereits 1992 und 2012 habe es bezüglich der Arealentwicklung Gespräche zwischen der Firma Roche und der Gemeinde gegeben. «Wir stehen im Austausch mit der Firma Roche. Diese gibt uns freie Hand bezüglich der Bedürfnisabklärung», sagt die Gemeindepräsidentin gegenüber fricktal.info. Einziger Wunsch der Firma sei, dass für ihre Mitarbeiter ein Treffpunkt entstehe, den man sich in einem «sanften Übergang» vom Firmenareal zum Beispiel in einen gemeinsam genutzten Park vorstellen könne. Hier soll auch ein Austausch mit der Bevölkerung stattfinden können. Klar sei für die Firma Roche, dass sie sich Richtung Westen, also «Im Liner», nicht vergrössern wolle. In den letzten Jahren habe sich Roche vermehrt auf den Standort Basel konzentriert, und wenn in Kaiseraugst noch vergrössert werden sollte, dann wäre es Richtung Osten, wo die Firma noch über genügend Landreserven verfüge, so Françoise Moser.Mit Hilfe des Büros Bryum möchte die Gemeinde nun herausfinden, was die Bevölkerung will. «Man redet immer viel von Mitwirkung. Wir möchten dies jetzt angehen und möchten die Befindlichkeiten und Bedürnisse der Bewohner herausfinden», betont die Gemeindepräsidentin. Anstatt über irgendwelche digitalen Plattformen zu agieren, gebe man den Einwohnern die Möglichkeit, 1:1 zu sagen, was ihnen unter den Nägeln brenne. Und vielleicht förderten die Gesprächen auch sonstige Bedürfnisse zu Tage, wünscht sich Moser.
Die Firma Bryum macht mit ihrem Baustellenwagen «Im Liner» an sieben Standorten halt und lädt die Bevölkerung ein, ihre Ideen und Wünsche vor Ort vorzubringen. Alle Bedürnisse werden zusammengetragen und sollen an der Ergebniskonferenz am 22. Oktober von 10 bis 12 Uhr präsentiert werden.
«Es ist ein spezieller, mutiger Prozess, den wir da anstossen, denn das Ergebnis ist völlig offen», ist sich die Gemeinderpräsidentin bewusst. «Wir wollen die Bevölkerung motivieren, sich über ihren eigenen Wohnort Gedanken zu machen.» Sonst laufe immer alles starr nach Schema. Die Leute auch einmal zu ermutigen, konstruktiv mitzuwirken, sei eine grosse Chance für eine Gemeinde.
Und wie geht es weiter? Man müsse jetzt erst einmal die Ergebniskonferenz abwarten. Geplant sei, dass man dann im nächsten Jahr aufgrund der Ergebnisse weitere Schritte einleite. Ob der Entwurf entsprechender Vorstudien bei der Gemeinde liege oder ob Arbeitsgruppen gebildet würden, sei noch völlig offen.
Tourdaten und Öffnungszeiten des «Liner»-Wagens unter www.kaiseraugst.ch